Vivaldi
Die Vivaldi ist eine mittelspäte, einmal tragende Erdbeersorte mit besonders glänzenden und festen, hellroten Erdbeeren. Die schönen Früchte sind schmackhaft und weisen nur sehr wenige Druckstellen auf, zudem ausgezeichnet haltbar. Die Sorte ist daher besonders für die längeren Handelsketten geeignet. Die Vivaldi ist damit eine sehr interessante Alternative zur Sonata im normalen Anbau und Frigoanbau. Außerdem ist diese Sorte auch für die Terminkultur und den Anbau im Gewächshaus geeignet.
Blüte und Erntezeit
Die Qualität der Blüten von Vivaldi ist gut. Die Blüten sind mittelgroß und erzeugen ausreichend Pollen, wodurch die Anzahl verkrüppelter Früchte gering ist. Die Pflanzen produzieren kräftige und zahlreiche Blüten. Die Anzahl Blüten pro Blütenstand ist ziemlich hoch. Dies ergibt manchmal etwas kleinere Früchte und eine kurze intensive Pflückzeit. Die Blütenstände bleiben weit unter dem Blatt. Beim Anbau im Gewächshaus muss man darauf achten, dass die Blütenstände ausreichend gestreckt sind. Die Ernte ist im Schnitt um zwei Tage früher als bei der Sonata.
Fruchtqualität
Die Vivaldi erzeugt schöne kegelförmige bis kurz konische, stark glänzende Früchte. Sie sind saftig und angenehm im Geschmack. Die attraktiven Erdbeeren sind etwas kleiner wie die der Sonata. Die Textur ist deutlich kräftiger als üblich. Die Pflanze erzeugt einheitliche Früchte und trägt den Samen fast gleichliegend mit der Oberfläche. Druckstellen gibt es kaum und wenn, dann sind diese meist nicht gut sichtbar. Die Vivaldi ist dadurch besonders gut haltbar. Bei hohen Temperaturen kann die Frucht leicht nachfärben. Die Früchte sind nicht anfällig für Mehltau.
Produktivität
Die Vivaldi ist ertragsreich fast so gut wie der Sonata. Die Sorte lässt sich ziemlich leicht pflücken, ebenfalls ähnlich der Sonata. Beim Anbau des Pflanzmaterials, besonders für Traypflanzen oder Wartebeetpflanzen, ist eine gute Verteilung im Ansatz der Blütenstände besonders wichtig, denn dies fördert die Fruchtgröße.
Anfälligkeit für Krankheiten
Die Vivaldi erzeugt ein buschiges, stark hochstämmiges Gewächs, das am Ende der Erntezeit sehr mehltauanfällig werden kann. Mehltau an der Frucht wurde bislang jedoch noch nicht festgestellt. Hingegen ist die Vivaldi beständig gegen Rhizomfäule (P. cactorum) und auch Fruchtfäule (B. cinerea) ist kein Problem. Die Anfälligkeit für Verwelkungskrankheit (V. dahliae), Xanthomonas fragariae und Colletotrichum acutatum ist noch unbekannt. Bislang wurden diese Krankheiten bei der Vivaldi noch nicht festgestellt.
Erfahrungen im Anbau
Die Erfahrungen im Anbau mit der Vivaldi sind bislang beschränkt. Deutlich ist aber, dass die Vivaldi ein größeres Kältebedürfnis zeigt. Dies sollte beim verfrühten Anbau im Gewächshaus oder Tunnel berücksichtigt werden. Eine längere Ruheperiode oder zusätzliche Beleuchtung ist absolut notwendig. Im Sommer können die Früchte bei hohen Temperaturen nachfärben. Die Vivaldi ist daher besonders für den Frühanbau in Gewächshaus und Tunnel sowie für den Anbau auf Stellagen und für den normalen Freilandanbau geeignet.